Was ist ein Hörsturz?
Ein Hörsturz ist eine plötzliche, ohne erkennbaren Grund auftretende einseitige, seltener beide Ohren betreffende Hörminderung von unterschiedlichem Schweregrad. Eine Ertaubung ist möglich, wenn auch extrem selten.
Begleitbeschwerden sind häufig
Wichtig: Sechzig Prozent aller Hörsturzerkrankungen bilden sich innerhalb der ersten 24 Stunden auch ohne weitere Behandlung zurück.
Wie viele Patienten erkranken an einem Hörsturz?
Der Hörsturz ist eine häufig vorkommende Erkrankung des Innenohres. Jedes Jahr erkranken in Deutschland 30.000 Menschen an einem Hörsturz unterschiedlichen Schweregrads. Die meisten Patienten sind 50 bis 60 Jahre alt, wobei beide Geschlechter gleich häufig betroffen sind.
Wichtig: Im Kindsalter kann ein Hörsturz auch auftreten.
Wodurch wird ein Hörsturz ausgelöst?
Die Ursachen für einen Hörsturz sind nicht bekannt. Wahrscheinlich kommt führt das Zusammenspiel vieler Faktoren zu einem Hörsturz
Ein Hörsturz! Not- oder Eilfall?
Ein Hörsturz ist ein medizinischer Eilfall, kein Notfall. In ca. 60 Prozent aller Fälle bessert sich ein Hörsturz auch ohne entsprechende Behandlung innerhalb von 24 Stunden. Es wird von einer
Spontanheilung gesprochen.
In jedem Fall ist unverzüglich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen.
Nur der Spezialist kann die richtige Diagnose stellen und die Therapie durchführen. Der HNO-Arzt führt die folgenden Untersuchungen durch:
Im Einzelfall kann der HNO-Arzt eine Kernspintomografie des Kopfes (=NMR= „Röhre") anordnen.
Wie wird ein Hörsturz behandelt?
Bei der Hörsturzbehandlung möchte man die Durchblutung des Innenohres steigern, sodass die Sinneszellen sich wieder erholen können. Eine Vielzahl von Behandlungsoptionen wird in der täglichen Praxis
am Patienten angewandt. Ziel aller medikamentösen Verfahren ist eine verminderte Entzündung und eine verbesserte Durchblutung.
Auch Verfahren aus Naturmedizin werden vielfach abgewendet:
Welche Prognose hat ein Patient mit einem Hörsturz?
Je nach Alter des Patienten, Art der Grunderkrankung, Wahl der Behandlungsmethode und Beginn der Behandlung, kommt es doch in einer relativ großen Zahl der Fälle zu Komplikationen oder Rezidiven,
d.h. einem erneuten Hörsturz.
So ist die Anzahl der Patienten, die erneut an einem Hörsturz erkranken, mit 30% außerordentlich hoch, ebenso die 50%ige Wahrscheinlichkeit einen dauerhaften Tinnitus
oder eine Hyperakusis (=Geräuschüberempfindlichkeit) davonzutragen.
Merke: Ein Hörsturz ist ein „Schuss vor den Bug" und die Möglichkeit des Auftreten eines Rezidivs sehr hoch. Eine „Hörsturz- Prophylaxe" ist deshalb in jedem Fall zwingend erforderlich.
Wie kann ich einem erneuten Hörsturz vorbeugen?
Es gibt heute sehr wirkungsvolle Strategien, um einen Hörsturz wirkungsvoll zu verhindern. Eine Normalisierung der Lebensweise ist anzustreben. Hierzu wichtige therapeutische Verfahren
sind:
Aber auch eine allgemeine „Normalisierung" der Gewohnheiten ist wichtig:
Unter Umständen reichen die oben genannten Faktoren einer „gesunden" Lebensführung nicht aus. Die Betroffenen können nicht loslassen. Sie sind in Ihren Gewohnheiten gefangen. Dann sollte, mit Hilfe eines Verhaltenstherapeuten (=Form der Psychotherapie), das gesamte Leben „durchleuchtet" und ggf. geändert werden. Berufliche und private Stressfaktoren müssen erkannt und geändert werden, z.B. ruhiger und entspannter Urlaub, mehr wirkliche Freizeit, Suche nach sinnvollen Freizeitbeschäftigungen etc.
Wichtig: Immer wieder auftretende Hörstürze sind kein Schicksal. Sie können wirkungsvoll verhindert werden.
Dr. Michael Henneken
Dr. Michael Sassenberg
Lagesche Str. 9-13
32657 Lemgo
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