Welche häufigen Schwindelerkrankungen entstehen im Ohr?

Im Ohr und dem Hör-und Gleichgewichtsnerven entstehen die folgenden Schwindelerkrankungen: 

  1. Lagerungsschwindel (BPL)
  2. Neuropathia labyrinthi
  3. Morbus Menière
  4. Akustikusneurinom

 

Was ist ein gutartiger Lagerungsschwindel?
Beim Gutartigen Lagerungsschwindel (BPL) haben sich kleine Kalksteine gelöst und bewegen sich frei im Gleichgewichtsorgans.

 

Die Beschwerden für diesen recht häufig vorkommenden Schwindel sind geradezu richtungsweisend:Die Betroffenen berichten über einen Drehschwindel von wenigen Sekunden Dauer, besonders nachts bei Drehbewegung im Bett. In Ruhe sind die Patienten beschwerdefrei.

 

Die Behandlung des BPL ist einfach und äußerst erfolgreich. Durch die sogenannten Repositionsmanöver (=Lagerungsmanöver) werden die freien Kalkteilchen aus dem Bogengang entfernt. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich.


Was ist eine Neuropathia labyrinthi?
Bei dieser Krankheit wird eine infektbedingte Durchblutungsstörung des Innenohres angenommen. Ursächlich verantwortlich sind Bakterien, Viren und Pilze.

 

Die Betroffenen klagen über einen massiven, plötzlich auftretenden Drehschwindel, der mit Übelkeit, Erbrechen und einer Fallneigung verbunden ist.

 

Die Behandlung besteht in der Gabe von Antivertiginosa (= „schwindelbeseitigende" Arznei, z.B. Vomex Supp), ggf. der Gabe von Flüssigkeit in einer Infusion und Antibiotika.

 

Bei einer frühzeitigen Behandlung heilt die Krankheit in der Regel folgenlos aus.

 

Was ist ein Morbus Menière?
Bei der nach dem französischen Arzt benannten Krankheit kommt, es zu einem Stau der Flüssigkeit im Innenohr. Die Folge ist ein erhöhter Druck, den die Sinneszellen des Hör- und Gleichgewichtsorgans standhalten müssen. Ursächlich werden angenommen:

  • Erblichkeit?
  • Infekte?
  • Allergie?
  • Alkohol- und nikotinreiche Exzesse?

Durch die gleichzeitige Druckerhöhung im Hör- und Gleichgewichtssystem klagen die Betroffenen über einen heftigen Drehschwindel, der regelmäßig Minuten bis Stunden andauern kann, begleitet von einer Hörminderung im Tieftonbereich und einem Ohrgeräusch. Bei einem Teil der Patienten kann nach Jahren auch das andere Ohr betroffen sein.

 

Der akute Anfall wird mit Antivertiginosa und Infusionen behandelt. Für die chronische Form haben sich Betahistin und Sulpirid bewährt. Bei medikamentös nicht beherrschbaren Formen stehen Operationen zur Verfügung. Hierbei wird durch das Trommelfell das Antibiotikum Gentamicin in das Ohr eingebracht oder der Abfluss der Endolymphe durch eine Sakkotomie erleichtert. In Ausnahmefällen wird der Gleichgewichtsnerv operativ durchtrennt.

 

Was ist ein Akustikusneurinom?
Beim Akustikusneurinom handelt es sich um einen gutartigen, langsamwachsenden Tumor des Gleichgewichtsnerven. Trotz des gutartigen Verhaltens kann er über kurz oder lang durch den zunehmenden Druck auf das umliegende Gewebe zu Komplikationen führen.

  • einseitige, meist langsam und schleichend auftretende Hörminderung
  • Ohrgeräuschen
  • Schwindel
  • Gesichtslähmung (=Facialisparese)
  • anfallsartiger Schmerz im Gesicht (= Trigeminusneuralgie)

Grundsätzlich stehen drei Strategien zur Auswahl: Abwarten, Operation und Bestrahlung.

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Dr. Michael Henneken

Dr. Michael Sassenberg

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